Frankreich plant BHV1-Ausrottung bis 2027
Der französische Tiergesundheitsdienst (GDS France) informiert in seinem aktuellen Newsletter über die ambitionierten Ziele der BHV1-Bekämpfung. Mit der Umsetzung des EU-Tiergesundheitsgesetzes im Jahr 2021 hat die Regierung über einen Ministerialerlass die Bekämpfungsmaßnahmen verschärft. Innerhalb von nur zwei Jahrensank die Anzahl infizierter Herden um 50 % auf 1.600 Betriebe. Auch die Zahl der neu infizierten Herden ging stark zurück (131 gegenüber 336 im vorangegangenen Wirtschaftsjahr). Der Anteil der (als frei) qualifizierten Herden stieg hingegen von 93,7 % im Juni 2022 auf 95,1 % im Juni 2023.
Die für 2027 angestrebte Anerkennung als seuchenfreies Gebiet setzt jedoch voraus, dass der Anteil der seuchenfreien Herden 99,8 % und der Anteil der seuchenfreien Rinder 99,9 % beträgt, wobei die Mastbetriebe mit einbezogen werden. Die letzte Stufe, die es zu überwinden gilt, ist also hoch, und es steht nur ein begrenzter Zeitrahmen zur Verfügung. Die Beschleunigung der Tilgung erfordert zum einen die Ausmerzung der als infiziert anerkannten Tiere (heute etwa 70.000) in höchstens drei Wirtschaftsjahren und zum anderen die Verschärfung der Verbringungsbeschränkungen für gefährdete Rinder.
Der Vorstand von GDS France hat seinen Willen bekräftigt, das Ziel der Ausrottung bis 2027 zu erreichen, und das französische Ministerium (DGAl) hat sich bereit erklärt, die von diesen Maßnahmen betroffenen Landwirte finanziell zu unterstützen.