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Belgien verliert Blauzungen-frei-Status

ADT-Brüssel - Belgien war seit dem 5. Juni 2023 frei von der Blauzungenkrankheit (Bluetongue), ist aber seit dem 10. Oktober wieder mit der Blauzungenkrankheit infiziert. Es hat daher seinen seuchenfreien Status verloren. Es handelt sich um ein Schaf aus dem Norden der Provinz Antwerpen, das mit dem Serotyp 3 des Virus infiziert wurde, der von stechenden Mücken (Culicoides) übertragen wird. Die Infektion ist angesichts der Situation in den Niederlanden, wo dieser Serotyp für mehrere hundert Ausbrüche verantwortlich ist, seit seinem gemeldeten Beginn am 4. September 2023 logisch.


Der Verlust des Seuchenfreiheitsstatus schränkt den Handel mit für das Blauzungenvirus empfänglichen Tieren, die für andere Mitgliedstaaten bestimmt sind, stark ein. Seit dem 21. April 2021 ist die Verbringung dieser Tiere in andere Mitgliedstaaten nur noch unter den in der delegierten Verordnung (EU) 2020/689 festgelegten Bedingungen möglich. Da in der EU derzeit kein Impfstoff gegen den Serotyp 3 der Blauzungenkrankheit registriert ist, können belgische Wiederkäuer die allgemeinen Vorschriften für die Verbringung von Tieren, die keine Schlachttiere sind, in andere Mitgliedstaaten nicht erfüllen. Die Mitgliedstaaten können die Verbringung dieser Tiere jedoch im Rahmen spezifischer Lockerungen zulassen. Diese Lockerungen sind von Mitgliedstaat zu Mitgliedstaat unterschiedlich und können auf der Website der Europäischen Kommission eingesehen werden (food.ec.europa.eu/animals/animal-diseases/surveillance-eradication-programmes-and-disease-free-status/bluetongue_fr).

Konkret bedeutet dies, dass der freie Handel in andere Mitgliedstaaten nur für Schlachttiere unter den folgenden Bedingungen möglich ist:

  • im Herkunftsbetrieb wurde 30 Tage lang kein Fall von Blauzungenkrankheit gemeldet ;
  • die Tiere werden direkt zum Schlachthof in dem Mitgliedstaat transportiert ;
  • der Betreiber des Herkunftsbetriebs muss den Schlachthof 48 Stunden im Voraus über die Ankunft der Tiere informieren.

Weitere Informationen zu den in Belgien ergriffenen Maßnahmen gibt es auch auf der Website der AFSCA: www.favv-afsca.be/santeanimale/fievrecatarrhale/mesures.asp


Lt. wissenschaftlicher Veröffentlichung aus den Niederlanden soll der Serotyp 3 mit stärkeren klinischen Schäden einhergehen und zwar nicht nur bei Schafen, sondern auch bei Rindern. Experten berichten auch von einem Rückgang der Milchleistung in der Herde zwischen 15 und 50 %.