BRS News
Ähnliche Erfahrungen musste Marijn Poels (41), ein niederländischer Dokumentarfilmer und Produzent mit seiner Arbeit an einem Dokumentarfilm über die Globalisierung, die Energiewende und deren besondere Auswirkung auf die Landwirtschaft machen. In einem offenen Brief berichtet er von seinen Erfahrungen.
Auf jeden Fall lesenswert.
„Keine Panikmache in Sachen Trinkwasser“
Kein Verständnis für die jüngsten Äußerungen des Umweltbundesamtes zur Nitratbelastung des Grundwassers und zu einem damit verbundenen Ansteigen des Trinkwasserpreises äußerte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, heute in Interviews mit der Deutschen Presseagentur dpa und im Morgenmagazin des Deutschlandfunks.
Einige Diskussionsteilnehmer waren in den vergangenen sechs Monaten offenbar offline und haben politische Entscheidungen und die Zahlen des Nitratberichts 2016 ausgeblendet
, kritisierte Krüsken im Deutschlandfunk. Der Nitratbericht der Bundesregierung belege deutlich, dass wir zwar in einigen Regionen an der Nitratbelastung im Grundwasser arbeiten müssen. Es ist aber keine Tendenz erkennbar, dass die Qualität des Grundwassers in Deutschland immer schlechter werde
.
Ähnlich irritiert über die Pressemeldung des UBA reagierten andere Berufsständische Vertretungen und Fachverbände.
Heute gehört die bedarfsgerechte Düngung – insbesondere von Stickstoff - zu den wirkungsvollsten Maßnahmen eines erfolgreichen Acker- und Pflanzenbaus. Bei der Anwendung organischer und mineralischer Dünger sind jedoch nicht nur Fragen nach Ertragssteigerung und ökonomischem Betriebsmitteleinsatz von Interesse, sondern gleichermaßen Aspekte der Umweltverträglichkeit der jeweiligen Düngungsmaßnahmen zu beachten.
Die neue Düngeverordnung (DüV) ist am 01.06.2017 in Kraft getreten. Das LTZ Augustenberg wird in den kommenden Wochen hierzu die entsprechenden Informationen zur Verfügung stellen und zeitnah zur Umsetzung der DüV informieren.
Entwicklungshilfepläne in der Kritik
Afrikanischer Marshallplanzu Lethargie und Terror führen könnte. Was in dem Zusammenhang häufig vergessen wird: der Marshall-Plan legte den Grundstein für eine modern und produktive Landwirtschaft, damit sich Europa wieder selbst ernähren konnte. Von dem Erfolg zehren wir noch heute. Allerdings droht aktuelle die Gefahr, dass unsere unsere Extensivierungsbemühungen die Ackerflächen der Dritlländer belasten, nicht nur durch steigende Bioimporte, sondern auch die Verschwendung von Ressourcen.

Zu viel Dünger: Trinkwasser könnte teurer werden. Dabei wird auf eine Haus eigene Studie zum Nitratgehalt im Grundwasser verwiesen. Experten erstaunt der Generalverdacht, mit dem das UBA die Tierhaltung und den Verzehr von Billigfleisch versieht. Belegen lassen sich derartige Zusammenhänge nämlich nicht und sie lassen sich auch aus den Ergebnissen der Studie nicht ableiten.
Nicht nur, dass der Fleischpreis überhaupt nichts mit guter fachlicher Praxis bei der Nutzung von Wirtschaftsdung zu tun hat; die Studie selber zeigt, dass die Nitratwerte in zwei Regionen mit hohem Viehbesatz vereinzelt über den Grenzwerten lagen. In anderen Regionen sinken die Nitratwerte, obwohl Landwirtschaft auf den Flächen stattfindet. Auch das UBA informiert in anderen Pressemeldungen richtig
Im Einzeljahr 2015 stammten 56 % der Stickstoffzufuhr in den deutschen Agrarsektor aus Mineraldüngern, 21 % aus inländischem Tierfutter sowie 12 % aus Futtermittelimporten. 4 % des Stickstoffs wurden über den Luftpfad eingetragen (Deposition aus Verkehrsabgasen und Verbrennungsanlagen); 6 % sind der biologischen Stickstofffixierung von Leguminosen (zum Beispiel Klee oder Erbsen) anzurechnen, die in der Lage sind, Luftstickstoff in erheblichem Maße zu binden, und etwa 1 % der Stickstoffzufuhr stammte aus Saat- und Pflanzgut.
Was also soll dieser Alarmismus? Gerade wurde eine Düngegesetz und Düngeverordnung neue Düngegesetzgebung verabschiedet, die den landwirtschaftlichen Strukturwandel hin zu großen Betrieben wieder einmal forcieren wird. Auch die Rolle des EEG für die Umwelt wird völlig verschwiegen. Wird hier gar Wahlkampf durch eine Bundesbehörde unzulässig mit Steuergeldern betrieben?
Wer sich intensiver mit der nicht ganz einfachen Materie beschäftigen will, kann das u.a. hier tun.
Tierschau für Züchter und Familien
Hohenheimer Landwirtschaftsdialogladen das Junge DLG/Team Hohenheim und die Fakultät Agrarwissenschaften der Universität Hohenheim am 22. Juni 2017 ein. Die Veranstaltung steht unter dem Thema
Natürlich gut? Wie natürlich soll unsere Landwirtschaft sein?und findet im Otto Rettenmaier-Audimax, Garbenstr. 30 (Bio II), 70599 Stuttgart, statt. Der Eintritt zur Veranstaltung ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Ein Problem dabei ist, dass man bei flüssigen, organischen Wirtschaftsdüngern wie Gülle oder Gärresten zwar die ausgebrachte Menge, nicht jedoch die ausgebrachten Inhaltsstoffe kennt. Diese variieren selbst innerhalb desselben Lagerbehälters oft stark und alle Bemühungen, die Behälterinhalte, zum Beispiel durch Aufrühren zu homogenisieren, sind eine echte Herausforderung.
Flächendeckende Abhilfe könnten die Nah-Infrarot-Sensoren (NIRS) schaffen, die kontinuierlich während der Betankung des Güllefasses oder während der Ausbringung die Nährstoffinhalte messen und ggf. die Ausbringmenge pro Hektar an die Inhaltsstoffe anpassen. Sobald diese Sensoren genau genug kalibriert sind und vor allem der Gesetzgeber die Werte aus dem Echtzeit-Messsystem auch für die Betriebsdokumentation anerkennt, steht Experten zufolge ein Paradigmenwechsel in der Ausbringung von Wirtschaftsdüngern an – weg von m³/ha und hin zu kg N/ha.