BRS News

Die Menge der in der Tiermedizin abgegebenen Antibiotika ist in Deutschland im Jahr 2024 leicht gestiegen. Laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) wurden insgesamt 562 Tonnen Antibiotika an Tierärzte und weitere Empfänger abgegeben. Das ist ein Plus von 34 Tonnen (6,4 %) gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich zu 2011, dem ersten Jahr der Erfassung, beträgt der Rückgang 67 Prozent. Zu beachten ist jedoch, dass aufgrund gesetzlicher Änderungen zusätzlich die an Apotheken, Veterinärbehörden und Hochschulen abgegebenen Mengen von pharmazeutischen Großhändlern erfasst wurden. Der plötzliche Anstieg hat also Gründe in den Änderungen der statistischen Erfassung. Seit Anfang 2023 sind zudem Betriebe mit Milchkühen ab einer bestimmten Größe von der Mitteilungspflicht betroffen. Obwohl somit Milchkühe zu den Erhebungen hinzugekommen sind, haben sich die Abgabemengen von Antibiotika weiter verringert.

Die Bundesregierung plant gemäß ihrem Koalitionsvertrag, Wolfsabschüsse zu erleichtern. In ihrer Antwort (21/2347) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (21/1989) verweist sie darauf, dass sich CDU, CSU und SPD darauf geeinigt hatten, den Vorschlag der EU-Kommission zur Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes in der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie unverzüglich in nationales Recht umzusetzen. Außerdem weist die Bundesregierung darauf hin, dass rechtliche Fragen zu den Auswirkungen im Zuge der Aufnahme des Wolfs in das Bundesjagdgesetz (BJagdG) und der Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) an den Gesetzgebungen der Länder hingen. Erst nach Abschluss des Verfahrens könne deshalb zur zukünftigen Ausgestaltung der Regelungen Auskunft gegeben werden.

Wie die AGRAVIS Raiffeisen AG in einer Pressemeldung mitteilt, hat ihre aktuelle Genussschein-Ausgabe wieder ein großes Interesse bei Investoren hervorgerufen. Bereits nach zwölf Tagen wurde das Zeichnungsvolumen von 60 Mio. Euro erreicht. Die Nachfrage übertraf das Angebot deutlich. Die Genussscheine werden mit 4,6 bzw. 4,0 Prozent verzinst und haben eine Laufzeit von fünfeinhalb Jahren. Die zahlreichen Zeichnungsscheine werden nun zeitnah abgearbeitet und die Antragstellenden entsprechend informiert. Die Neuemission löst die Genussscheine aus dem Jahr 2020 ab, die die AGRAVIS im November planmäßig zurückzahlt.

AgE - Das Bundeslandwirtschaftsministerium reagiert offenbar auf die Kritik an der Einstellung des Bundesprogramms Umbau Tierhaltung (BUT). Ressortchef Alois Rainer kündigte bei einer CDU-Veranstaltung im niedersächsischen Oyten an, die Antragsfrist für die investive Förderung des BUT bis September 2026 zu verlängern. Bislang sollte sie Ende April kommenden Jahres auslaufen. Der Vizepräsident des Landvolks Niedersachsen, Jörn Ehlers, begrüßte die Aussagen als positives Signal vor allem für unsere Sauenhalter. Damit könnten die umbauwilligen Tierhalter besser planen. Allerdings müsse anstelle der bislang geforderten Baugenehmigung künftig der Bauantrag reichen. Ein Sprecher des Bundeslandwirtschaftsministeriums betonte gegenüber AGRA Europe, dass man ungeachtet der in Aussicht gestellten Fristverlängerung an der Entscheidung festhalte, die investive Förderung des BUT in die Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) zu überführen. Hier könnten Bundes- und Landesmittel gebündelt werden und eine größere Wirkung erzielen. Zudem könnten die Länder bedarfsgerecht fördern, denn sie kennen die Situation vor Ort sehr viel besser und können Förderung und Beratung aus einer Hand anbieten.

Fokus Milch GmbH als Partner der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN) eine Informationskampagne mit dem Slogan: Bau auf deine natürlichen Proteinquellen gestartet, die den Beitrag von Milch und Milchprodukten zur Eiweißversorgung thematisiert – mit gezielter Ansprache in Fitnessstudios, im Hochschulkontext und über verschiedene Medienkanäle. Auf der Webseite milchland.de/protein informiert die LVN über den physiologischen Bedarf an Proteinen– unter anderem bei sportlich aktiven Menschen. Die Kampagne ist auf mehrere Wochen angelegt und nutzt verschiedene Kommunikationskanäle und Orte des Alltags, um gezielt sportlich aktive Zielgruppen anzusprechen.

Das Projekt Transformationskonflikte in der Landwirtschaft (TRAKONLA) beschäftigt sich am Beispiel der Landwirtschaft mit den sozialen und räumlichen Dynamiken sozial-ökologischer Umstellungskonflikte. Besonders die Landwirtschaft ist aufgefordert, ihre Wirtschafts- und Lebensweise zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen, insbesondere zur Sicherstellung der Ernährung, des Klimaschutzes, dem Erhalt der Biodiversität und des Wasser- und Ressourcenschutzes, umzustellen. Die Auseinandersetzungen um die Zukunft der Landwirtschaft sind eng verbunden mit dem generellen Strukturwandel des ländlichen Raums. Um die Dynamik dieser Konflikte in der Landwirtschaft zu untersuchen, kombinieren Wissenschaftler quantitative Befragungen von Landwirtinnen und Landwirten mit regionalen Fallstudien.

Ein nationaler Forschungsverbund unter Beteiligung der Hochschule Neubrandenburg, dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) und dem Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN) zeigt, wie mit dem neuen Milchviehstall der Zukunft moderne Milchviehhaltung Tierwohl, Praxis und Transparenz zusammengebracht werden können. Mit der Veröffentlichung im Journal of Dairy Science wird das neue Konzept umfassend wissenschaftlich vorgestellt. Es setzt auf eine Familienherde mit Kuh-Kalb-Kontakt, eine große freie Liegefläche, Weide- bzw. Paddockzugang rund ums Jahr, Automatisierung & Sensortechnik – und einen Besucherkorridor für sicheren Einblick in den Stall-Alltag. Im geplanten Demonstrations- und Forschungsstall sollen Langzeitstudien unter Praxisbedingungen zu Tiergesundheit und Verhalten, Emissionen, Arbeitsorganisation und gesellschaftlicher Akzeptanz durchgeführt werden.

Laut dem aktuellen Agrarbarometer der Landwirtschaftlichen Rentenbank ist die Bewertung der aktuellen wirtschaftlichen Lage unter den befragten Landwirtinnen und Landwirten von 2,3 auf 1,6 Punkte gesunken. Das ist der niedrigste Wert dieses Jahres. Tierhaltende Betriebe bewerten ihre wirtschaftliche Lage besser als Ackerbaubetriebe. Insgesamt schätzen 79% ihre Lage als befriedigend oder besser ein (gegenüber 84% in der Vorumfrage). Nur 60% bewerten ihre Zukunftsaussichten mit befriedigend oder besser, nach 67 Prozent in der Sommerumfrage. Die Investitionstätigkeiten blieben nahezu konstant: 75 Prozent der Befragten gaben an, in den letzten 12 Monaten investiert zu haben (vorher 77 Prozent). Besonders hoch war das Investitionsvolumen in Stallbauten. Die Investitionsbereitschaft für die kommenden 12 Monate ist dagegen gesunken – 60 Prozent der befragten Landwirtinnen und Landwirte planen weitere Investitionen (vorher 65 Prozent).

Ein internationales Forschungsteam der Universität zu Lübeck und des Roslin Institute (The Royal School of Veterinary Studies) der University of Edinburgh in Schottland hat das Genom von Schweinen gezielt so verändert, dass sie gegen das Virus der Klassischen Schweinepest (CSFV) vollständig resistent sind. Ausreichend dafür war eine gezielte Veränderung in einem einzelnen Eiweißbaustein (Protein), auf welchen das Virus für seine Vermehrung angewiesen ist. Infektionsversuche zeigten, dass sich das Virus in diesen Schweinen nicht vermehren kann. Die Tiere blieben nach einer Infektion gesund. Die Ergebnisse sind jetzt in der Fachzeitschrift Trends in Biotechnology erschienen.

Die QS-Akademie lädt am 17. November von 12.00 - 14.00 Uhr zum Online-Seminar Fachgerechter Umgang mit Medikamenten in der Nutztierhaltung ein. Das Seminar gibt einen Überblick über den korrekten Umgang mit Arzneimitteln und Impfstoffen in der Nutztierhaltung. Die Referenten erläutern die rechtlichen Anforderungen sowie die Rechte und Pflichten von Tierärzten und Tierhaltern. Es wird darüber informiert, wie Arzneimittel fachgerecht angewendet und gelagert werden, inklusive der besonderen Vorgaben beim Einsatz über Futter oder Tränkwasser. Zudem wird erklärt, wie mit Restmengen umzugehen ist und welche Nachweise Tierhalter führen müssen, um QS-Anforderungen und gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Kursgebühr: 65 Euro