BRS News

Die Lebensmittel-Einzelhändler stehen in einem harten Wettbewerb und müssen sich gegenseitig mit griffigen Kampagnen über-, aber auch mit Dumpingpreisen unterbieten. In dieser Woche wurde von einer Handelskette gar das gesellschaftlich hoch im Kurs stehende Tierwohl werbewirksam missbraucht, um auf günstige Angebote für Fleischprodukte aufmerksam zu machen. Das ist perfide, sagt dazu Landvolk-Präsident Albert Schulte to Brinke. Den Widerspruch zwischen Tierwohl und Schnäppchenjagd gilt es aufzulösen und den Bäuerinnen und Bauern mit höheren Erzeugerpreisen den Rücken zu stärken.

Die neue Print-Ausgabe von milchrind, Ausgabe 04/2020, ist unter anderem mit folgenden Themen erschienen:

 

All German Holstein-Wettbewerb: Online-Preisverleihung am 13. November 2020

Preisrichter und Leser haben über die Vergabe der diesjährigen All German Holstein-Titel abgestimmt. Die Preisverleihung findet per Video am 13. November 2020 bei milchrind online statt.

Zehn Jahre genomische Selektion

Mit der Zuchtwertschätzung vom August 2010 wurden in Deutschland erstmals offizielle genomische Zuchtwerte veröffentlicht. Im Gespräch mit Vertretern der Wissenschaft, des Rechenzentrums und der Zuchtorganisationen werden die Entwicklung der letzten zehn Jahre beleuchtet. Außerdem schildern Züchter ihre Erfahrungen mit den genomischen Zuchtwerten.

PhönixGroup: Sechs Partner und ein Zuchtprogramm

Im Interview mit milchrind schildert Dr.Sabine Krüger Hintergründe und Ziele der neu gegründeten PhönixGroup.

Die ETH-Forscher David Wüpper und Robert Finger von der Professur für Agrarökonomie und –politik haben zusammen mit weiteren internationalen Autoren erstmals den Gesamteffekt fast aller Länder der Welt auf ihre Stickstoffverschmutzung und die Ernteerträge berechnet und kommen zu dem Ergebnis, dass viele Länder in der Landwirtschaft weniger Stickstoffdünger einsetzen könnten, ohne dass die Ernteerträge wegbrächen. Sie müssten eine nationale und internationale Politik betreiben, die das globale Ernährungssystem auf höhere Erträge und eine viel geringere Umweltbelastung ausrichtet. Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift «Nature Food» erschienen.

Bereits Anfang 2021 geht die Branchenkommunikation Milch an den Start. Die Branchenkommunikation soll ein realistisches Bild der heutigen Milchproduktion vermitteln und der negativen Darstellung in der Öffentlichkeit begegnen. Mit ihrer Umsetzung wird eines der wesentlichen Ziele aus der "Strategie 2030 der deutschen Milchwirtschaft" vorangetrieben. Nach der Verlängerung der Rückmeldefrist konnten die laufende Finanzierung sowie das notwendige Startkapital für das Vorhaben nun über die erfolgreiche Abfrage bei mehr als 100 Molkereien sowie Mitteln aus dem nationalen Milchförderungsfonds gesichert werden. Bisher haben sich ca. 80% der deutschen Milch zur Mitfinanzierung der Branchenkommunikation ausgesprochen. Das Vorhaben ist zunächst für vier Jahre angelegt.

Anlässlich der vom 11.-13. November 2020 digital stattfindenden Umweltministerkonferenz unter dem Vorsitz der hessischen Staatsministerin, Priska Hinz, fordert das Aktionsbündnis Forum Natur (AFN) ein aktives Bestandsmanagement des Wolfes in Deutschland. In einem 10-Punkteprogramm fordern die Verbände das Bundesamt für Naturschutz auf, über den ungebremst wachsenden Wolfsbestand vollständig und umfassend zu berichten und klar zu benennen, wie viele Wölfe insgesamt in Deutschland leben. Mit mindestens 1800 Wölfen ist längst ein Erhaltungszustand erreicht, der es erlaubt, den Bestand zu begrenzen. Ohne eine Regulierung des Wolfsbestandes wird die Haltung von Weidetieren in der Fläche im Grundsatz in Frage gestellt, so der Generalssekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken, im Rahmen einer Pressekonferenz des Aktionsbündnis Forum Natur gemeinsam mit den Verbänden der Weidetierhalter.

Sinkende Erzeugerpreise für Schlachtschweine und fehlende Schlachtkapazitäten setzen die Thüringer Schweinehalter*innen wirtschaftlich zunehmend unter Druck. Ursächlich hierfür ist der Preisverfall wegen des Auftretens der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland und den Folgen der Corona-Pandemie. So sank aufgrund des Corona-bedingten Rückgangs der Schlachtkapazitäten der Erzeugerpreis für Schlachtschweine von 2,02 Euro (März 2020) je Kilogramm Schlachtgewicht auf 1,47 Euro (Sept. 2020). Nachdem im September erstmals die ASP bei einem Wildschwein in Deutschland nachgewiesen wurde, stürzte der Erzeugerpreis nochmals um 20 Cent auf heute 1,27 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht. Die finanziellen Folgen seien existenzbedrohend, so André Telle, Vorsitzender der Interessengemeinschaft der Schweinehalter in Thüringen: Wir stehen mit dem Rücken zur Wand. Im Moment verzeichnen wir pro Mastschwein einen Verlust von 40 Euro. Bei einer Produktion von 17.000 Mastschweinen pro Woche bedeutet das ein Minus von 680.000 Euro für die Thüringer Betriebe. Und das jede Woche.

Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, hat ihren polnischen Amtskollegen, Grzegorz Puda, und ihren tschechischen Amtskollegen, Miroslav Toman, gestern zu einer Videokonferenz eingeladen, um das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) abzustimmen. Durch eine bessere Abstimmung der Maßnahmen soll verhindert werden, dass sich die ASP weiterverbreitet. Dabei könnte eine verstärke Kadaversuche helfen, aber auch abgestimmte Bejagung in den Grenzgebieten, damit keine Tiere aufgescheucht und die Seuche so – auch über Grenzen – verschleppt wird. Einig war man sich, dass die Koordinierung und ein regelmäßiger Austausch aller drei Länder wichtig und notwendig seien. So wurde vereinbart, dieses trilaterale Format fortzusetzen und als Tiergesundheits-Troika zu verstetigen – sowohl auf Ebene der Landwirtschaftsminister, als auch auf Ebene der Chef-Veterinäre von Deutschland Polen und Tschechien.

Die geplante Novelle der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) und das anstehende Bundesratsverfahren hat das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes (DBV) zum Anlass genommen, zu dem vorgelegten Entwurf kritisch Stellung zu beziehen. Diese Verwaltungsvorschrift spielt sowohl bei der angestrebten Weiterentwicklung der Tierhaltung, im Sinne des Tierwohls als auch für die Zukunftsperspektive vieler Betriebe eine Schlüsselrolle. Nach dem aktuellen Verhandlungsstand ist davon auszugehen, dass die Umsetzung der TA Luft zu einem neuerlichen Beschleuniger des Strukturwandels gerät, ohne gleichzeitig in Sachen Tierwohl einen echten Durchbruch zu ermöglichen. Das DBV-Präsidium fordert daher in seiner Erklärung, den vorliegenden Entwurf in grundlegenden Punkten dringend zu korrigieren, um einen weiteren Kahlschlag in der bäuerlichen Tierhaltung zu vermeiden.

f3 - Rewe-Händler Lutz Richrath verkauft in seinen 15 Lebensmittelmärkten in Köln und im Rhein-Erft-Kreis über 400  regional produzier­te Lebensmittel. Alle Produkte werden im Umkreis von maximal 60 km um die Bergheimer Firmenzentrale erzeugt. Wichtig ist dem Geschäftsmann neben der Regionalität auch, den Produkten ein Gesicht zu geben. Neuerdings liefert Landwirt Willi Steffens per Videostream Live-Bilder aus seinem Schweinestall an Rewe-Händler Lutz Richrath.

Die Schweinehaltung in Deutschland soll tiergerechter werden. Welche Veränderungen sind dabei notwendig? Wie können sie umgesetzt werden? Was kostet das? Und wie können wir das gemeinsam erreichen? VisionPig nimmt Sie online mit auf Betriebe des Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz und zeigt Möglichkeiten und Lösungen, die das Tierwohl positiv beeinflussen.