BRS News

Das PECO-Institut e.V. (Institut für nahhaltige Regionalentwicklung in Europa) führt eine bundesweite Onlinebefragung von Beschäftigten und Auszubildenden in Betrieben der Tierhaltung sowie Tierzucht durch. Die Umfrage ist Teil des Projektes Nutztierhaltung im Wandel: Zukunftsfähige Arbeitswelten aus Sicht der Beschäftigten. Ziel ist es, herauszufinden, wie Beschäftigte und Auszubildende in der Tierhaltung und Tierzucht ihre Arbeitsbedingungen einschätzen und inwiefern sie sich davon belastet fühlen. Bisher gibt es dazu kaum öffentlich zugängliches Wissen oder Forschung. Das Projekt wird von der Robert-Bosch-Stiftung finanziert.

Für 88,3 % aller Milchkühe in Deutschland haben die Milchkontrollverbände und Rechenzentren (Rin- der Daten Verbund (RDV) und Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w.V. (vit)) im Bundesver- band Rind und Schwein e.V. (BRS) Tierwohl-Indikatoren berechnet und dazu die Fakten von rund 2,95 Mio. Kühen aus über 30.400 Betrieben zusammengetragen. Q Check bündelt diese Indikatoren als nationales Tierwohlmonitoring in der Milchviehhaltung.

Lipolyse stellt in der Milchproduktion eine anhaltende Herausforderung dar, da sie die Qualität der Milch negativ beeinflusst und deshalb möglichst reduziert werden sollte. Eine Untersuchung des INRAE-Instituts für Tierproduktion in Frankreich mit 32 Milchkühen analysierte, wie unterschiedliche Melkraten – einmal, zweimal oder dreimal täglich – bei gleichbleibenden Abständen die spontane Lipolyse in der Milch beeinflussen. Dabei wurden auch individuelle Unterschiede in der Anfälligkeit der Tiere berücksichtigt. Die Ergebnisse zeigten, dass häufigeres Melken (2- oder 3-mal täglich) die Milchmenge um bis zu 30 % erhöhen kann, jedoch auch die Lipolyse verstärkt, vor allem bei anfälligen Tieren. Im Gegensatz dazu führte einmal tägliches Melken – unabhängig von der Tageszeit und der individuellen Anfälligkeit – zu einer deutlichen Reduktion der Lipolyse, allerdings auf Kosten der Milchmenge.

Die Präsidenten von Copa und Cogeca haben in Brüssel den Start einer Petition mit dem Titel nosecuritywithoutcap.eu angekündigt. Organisationen werden auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene aufgerufen, sich zu den vier zentralen Forderungen der Copa-Cogeca-Petition zu bekennen. Ziel ist die Sensibilisierung und Mobilisierung der gesamten europäischen Landwirtschaft gegen die Idee eines Einheitsfonds, der zu einer Aufweichung der GAP nach 2027 und einer Benachteiligung bestimmter Regionen führen könnte. Nach Ansicht von Copa und Cogeca widerspricht der von der Europäischen Kommission verfolgte Ansatz sowohl der Geschichte als auch ihren eigenen Aussagen über die strategische Bedeutung der Landwirtschaft: Europäische Sicherheit beginnt mit Ernährungssicherheit.

Eine neu veröffentlichte Studie zeigt, dass Lebensmittel auf Insektenbasis eine geringe Akzeptanz bei den Verbrauchern haben. Damit Lebensmittel auf Insektenbasis eine brauchbare Alternative zu Fleisch darstellen, müssen sie bei mehreren Faktoren wie Preis, Verfügbarkeit, Bequemlichkeit, Geschmack und Beschaffenheit gut abschneiden. Bei diesen Kriterien schneiden Insekten jedoch schlecht ab, und die Bereitschaft, insektenbasierte Produkte auszuprobieren und zu verwenden, ist gering. Soziale und kulturelle Barrieren, einschließlich tief verwurzelter Gewohnheiten, Ekel und Lebensmittelneophobie, sind in den westlichen Ländern nach wie vor groß. Die Wahrscheinlichkeit, dass Insekten den Fleischkonsum signifikant reduzieren, wird daher als gering eingeschätzt, insbesondere im Vergleich zu akzeptierteren pflanzlichen Alternativen.

An der Georg-August-Universität Göttingen, Fakultät für Agrarwissenschaften, Department für Nutztierwissenschaften sind zwei Positionen ausgeschrieben.

Die Animal Task Force (ATF) hat einen neuen Politikbrief herausgegeben. Im Jahr 2024 lag der Fokus der ATF auf dem Thema Livestock are more than Food. Es wurden zwei Symposien durchgeführt, auf denen neue Forschungsergebnisse, Innovationen und Erkenntnisse auf Systemebene vorgestellt wurden. Die Kernbotschaft: Tierhaltungssysteme, die auf Kreislaufwirtschaft und Multifunktionalität ausgerichtet sind, sind für die Lebensmittelproduktion von zentraler Bedeutung. Sie sind nicht nur mit den EU-Klima- und Biodiversitätszielen vereinbar, sondern sogar unerlässlich, um diese zu erreichen.

Tierhalterinnen und Tierhalter, die in der Förderperiode 2025/2026 am bayerischen Tierwohlprogramm BayProTier teilnehmen möchten, können ihren Förderantrag noch bis Montag, den 30. Juni online einreichen. Darauf weist das Landwirtschaftsministerium hin. BayProTier gleicht laufende Kosten für mehr Tierwohl im Bereich der Schweinehaltung aus. Seit 2023 auch bei der Haltung von Mast- und Aufzuchtrindern. Dazu gehören unter anderem Kosten für zusätzliche Arbeit oder Einstreu. Der Freistaat bietet alle Maßnahmen auch in der diesjährigen Förderperiode 2025/2026 wieder unverändert an. Landwirte beantragen die Förderung im ihnen bekannten Serviceportal iBalis.

In Deutschland besteht großes Interesse an mehr Transparenz bei Lebensmitteln. Laut einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter 1.004 Erwachsenen ab 16 Jahren sind 84 Prozent der Befragten daran interessiert, per Barcode oder QR-Code mit dem Smartphone Informationen zu Herkunft und Inhaltsstoffen eines Produkts zu erhalten. 40 Prozent nutzen diese Möglichkeit bereits, während weitere 44 Prozent sich vorstellen können, dies künftig zu tun. Zusätzlich zeigen Verbraucherinnen und Verbraucher großes Interesse an Echtzeit-Einblicken in die Produktion. So möchte die Hälfte der Befragten (50 Prozent) per Webcam in Tierställe schauen: 9 Prozent nutzen diese Möglichkeit bereits, während 41 Prozent es sich vorstellen können. Gerade mehr Einblicke in die Tierhaltung wie Livestreams könnten das Vertrauen in die tierwohlorientierte Arbeit landwirtschaftlicher Betriebe fördern, so Margareta Maier, Referentin für Digital Farming beim Bitkom.

Vorbehaltlich der kartellrechtlichen Prüfung geht die Premium Food Group eine strategische Partnerschaft mit The Family Butchers (TFB) aus Versmold ein. Dazu ist eine entsprechende Grundsatzvereinbarung geschlossen worden. TFB sichere sich mit dem Schritt langfristig den Zugriff auf Rohstoffe und gewinne zugleich die finanzielle Handlungsfähigkeit zurück, die für das stark angeschlagene Unternehmen existenzsichernd ist, teilt The Family Butchers, der zweitgrößte Wursthersteller Deutschlands, mit. Unser Familienunternehmen freut sich, mit dem geplanten Einstieg einen zentralen Beitrag zur Zukunftssicherung des traditionsreichen Versmolder Unternehmens leisten zu können, betont Clemens Tönnies in einer Stellungnahme.