BRS News

Rotes Fleisch ist eine bessere Proteinquelle als eine verarbeitete pflanzliche Alternative, so das Ergebnis einer Studie zweier neuseeländischer Universitäten. Die Ergebnisse einer klinischen Studie am Menschen zeigen, dass Fleisch im Vergleich zu einer pflanzlichen Alternative mehr essenzielle Proteinbausteine liefert. Die Studie wurde in Zusammenarbeit zwischen Forschern von AgResearch, der University of Auckland, der Massey University und dem Riddet Institute durchgeführt. Die vierstufige Studie untersuchte die Vorteile des Verzehrs von Rind- und Lammfleisch aus Weidehaltung für die Gesundheit und das Wohlbefinden im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung im Vergleich zu Rindfleisch aus Getreideverarbeitung oder einer pflanzlichen Alternative.

(c)EDA: Fact sheet 3/2019 - Feeding the world with Dairy

Theoretisch würde der Verzehr von weniger tierischen und mehr pflanzlichen Produkten den ökologischen Fußabdruck der gesamten Ernährung verringern. Allerdings müssen bei einer solchen Ernährungsumstellung auch Gesundheits- und Ernährungsaspekte berücksichtigt werden. Eine Methode zur Bewertung der Auswirkungen verschiedener Ernährungsweisen auf die Umwelt und die Ernährung ist die Verwendung eines computergestützten Modellierungsinstruments wie Optimeal ® (das Programm verfolgt zwei Umweltindikatoren: Treibhausgasemissionen (THG) und Landnutzung).

Die EU verhandelt mit Neuseeland seit fünf Jahren über ein Freihandelsabkommen. Angesichts der aktuellen Herausforderungen an den Lebensmittelmärkten ist das ein großer Fortschritt, der allerdings die europäischen Milchviehhalter vor neue Herausforderungen stellt. 85 % der neuseeländischen Milch (25,25 Millionen Tonnen pro Jahr und einer durchschnittlichen Milchkuhzahl von 450 Kühen) werden von einer einzigen Molkerei verarbeitet, während der europäische Milchsektor (mit 159 Millionen Tonnen pro Jahr und einer durchschnittlichen Milchkuhzahl von 21 Kühen) eher von kleinen, regionalen Molkereien geprägt ist. Die schon bestehende Butterquote von rd. 75.000 Tonnen wird noch einmal um 15.000 Tonnen aufgestockt. Das entspräche 4 % der jährlichen europäischen Butterproduktion, heißt es in einer ersten Stellungnahme des Europäischen Milchverbandes (European Dairy Association- EPA).

Mit zwei Hilfsprogrammen mit einem Volumen von insgesamt 180 Millionen Euro sollen die landwirtschaftlichen Betriebe unterstützt werden, die besonders von den Auswirkungen des Ukraine-Krieges betroffen sind (Pressemitteilung des Bundeslandwirtschaftsministeriums vom 20.06.2022). Die Voraussetzungen für die Anpassungsbeihilfe sollen von der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) ohne Antrag geprüft und im September 2022 ausgezahlt werden.

Der BRS freut sich über die unbürokratische Auszahlung; er hätte sich jedoch über eine deutliche Anhebung der Prämien für Mast- und Ferkelaufzuchtbetriebe gefreut. Sollten die Prämien in der derzeitigen Höhe nicht geändert werden, können nur Sauenbetriebe ab 152 Sauen den maximalen Auszahlungsbetrag in Höhe von 15.000 € je Unternehmen erhalten. Eine integrierte Ferkelaufzucht würde leer ausgehen, Mast- und spezialisierte Ferkelaufzuchtbetriebe erreichen den Förderhöchstbetrag kaum. Der BRS hofft, dass die VO entsprechend nachgebessert wird und auch Betrieben, die keine Greeningprämie erhalten, eine unbürokratische Antragsstellung und Auszahlung ermöglicht wird.

Stalltafeln Biosicherheit

Bisher ist die ASP in Deutschland in vier Hausschweinehaltungen ausgebrochen. Bei der Hälfte der betroffenen Haltungen hatten die Schweine Auslaufmöglichkeiten oder sie wurden mit Einstreu und Futter aus der unmittelbaren Umgebung versorgt. Diese Haltungen erfüllten grundlegende Anforderungen der SchHaltHygV nicht. Es ist ist davon auszugehen, dass eine Freilandhaltung und ein unzureichender Schutz gegen einen Viruseintrag durch Futter, Einstreu oder andere Materialen ein erhebliches Risiko für einen ASP-Eintrag in einen Hausschweinebestand darstellt.

Der Abbau der Schweinehaltung in Deutschland wurde jüngst durch einen Bestandsaufbau in Spanien mehr als ausgeglichen. Doch in diesem Jahr wird das Getreide knapp und wirkt sich auf die Tierhaltung bis in das Jahr 2023 aus, glaubt der Agrarjournalist Roland Krieg. Die Ukraine war bislang der Toplieferant für Getreide in Spanien und der Wassermangel setzt den Tierhaltern zu, beschreibt Krieg die aktuelle Situation für herd-und-hof.de.

Unser Land, das Diskussionsportal für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Verbraucherthemen, betreut von der BR-Fachredaktion Landwirtschaft und Umwelt in München, hat gerade einen neuen Filmbeitrag zum Humusaufbau veröffentlicht. Es geht um den Humusaufbau und dessen Entlohnung über Humuszertifikate. Ein Thema, an das unsere Bundesregierung nicht so richt heran will. Schade, denn damit könnten andere Branchen bei verpflichtenden Kompensationsmaßnahmen entlastet werden und Landwirte werden animiert, noch mehr für den Bodenschutz zu tun. Win-Win.

Dr. Heinrich Niggemeyer, Redaktionsleiter der Schweinezucht und Schweinemast (SuS)

Nach fast 28 Jahren geht der langjährige Chefredakteur der SUS, der Fachzeitschrift für Schweinezucht und Schweinemast aus dem Landwirtschaftsverlag Münster, Ende Juni in den Ruhestand. Die SUS ist die Fachstimme für Schweinehaltung in Deutschland und ein nationales und internationales Aushängeschild für den Landwirtschaftsverlag. Das geht maßgeblich auf die Arbeit von Dr. Heinrich Niggemeyer zurück. Mit Ihnen hat der Verlag Schwein gehabt, sagte Friedrich Steinmann, Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens, anlässlich der offiziellen Verabschiedung des Chefredakteurs.

In den Niederlanden eskalieren die Proteste der Bauern gegen Verschärfungen bei der Düngung. Landwirte stopften Heu in einen Polizeiwagen und öffneten ein Güllefass am Haus der Umweltministerin. Hintergrund ist eine richterliche Verfügung, wonach in bestimmten Regionen die Gülleausbringungen stark reduziert werden müsste. Für viele Betriebe wäre das das Aus.

Politiker fordern bereits eine Dringlichkeitsdebatte zu den eskalierenden Bauernprotesten.

Die momentan sehr hohen Futterpreise für Schweine sollten jeden Schweinehalter veranlassen, über einen effizienteren Einsatz der Futtermittel nachzudenken. In jedem Betrieb gibt es noch mehr oder weniger große Schrauben, an denen gedreht werden kann. Mit einem nur gering besseren Futteraufwand können nennenswerte finanzielle Verbesserungen erzielt werden. Neben den altbekannten Parametern wie Futterhygiene, Phasenfütterung und Einhaltung der Gewichtsgrenzen der Mastschweine, kann aber auch der gezielte Einsatz von Futterzusatzstoffen einen gewünschten Effekt zeigen. Im Fokus stehen momentan und dies schon seit etlichen Jahren, der Einsatz von organischen Säuren, die jeweils positiv auf die Darmflora und die Verdauung wirken. Ein aktueller proteinmarkt-Fachbeitrag untersucht jetzt den Einsatz von Benzoesäure unter anderem in Hinblick auf Tageszunahmen, Futterverwertung und ökonomische Einsparung.