BRS News
QS startet Klimaplattform für Schweinehalter
Die neue Klimaplattform für Schweinehalter der QS Qualität und Sicherheit GmbH startet ab dem 15. August 2025. Ab diesem Zeitpunkt können schweinhaltende Betriebe ihre Primärdaten zur Berechnung ihres einzelbetrieblichen CO2-Fußabdrucks in einer Eingabemaske dokumentieren und damit erstmals ihren betriebsspezifischen CO₂-Fußabdruck nach einer bundesweit einheitlichen Berechnungsmethodik ermitteln. Die Plattform ist ein freiwilliges Angebot von der Branche für die Branche und für alle QS-Systempartner kostenfrei. QS koordiniert aktuell den Ausbau dieses Angebots unter anderem auch für rinder- und geflügelhaltende Betriebe. Für Schweinhalter und ihre Bündler sowie Unternehmen der Fleischwirtschaft bietet die QS-Akademie kostenfreie Seminare zur Einführung und zum Umgang mit der neuen Klimaplattform an.
Das europäische Netzwerk für Schweinehalter European Pig Producers (EPP) e.V. hat auf seiner jährlichen Mitgliederversammlung im Rahmen des EPP Congress kürzlich im dänischen Kolding turnusgemäß einen neuen Vizepräsidenten gewählt. Die Mitglieder votierten einstimmig für Michael Riedl (28), Mitglied im BRS-Fachbeirat Schwein sowie im Leitungsteam der Jungen DLG und Schweinehalter in Brandenburg und Bayern. Die Vorgängerin im Amt, Taru Antikainen, stand nach sechs Jahren nicht mehr für diese Position zur Verfügung.
Im Juli 2025 wurden im Rahmen des österreichischen Forschungsprogramms COMET insgesamt 13 neue Forschungsprojekte bewilligt. Eines davon ist das Projekt ENSURE, das sich speziell auf die nachhaltige und resiliente Weiterentwicklung der Rinderhaltung in Österreich konzentriert. Die RINDERZUCHT AUSTRIA ist als wichtiger Partner in das Projekt eingebunden. Mit einem Budget von rund 5 Millionen Euro sollen datenbasierte Strategien zur Verbesserung der Nachhaltigkeit, Widerstandsfähigkeit und Ressourceneffizienz in der Rinderhaltung mit gezielten Empfehlungen für Betriebe entwickelt werden.
Ein neuer Beitrag im Ceva-Blog für Rindergesundheit beschäftigt sich mit der Übertragung von Zoonosen aus dem Rinderstall auf den Menschen und wie man sich und andere davor schützen kann. Er beschreibt die Übertragungswege und verschiedene übertragbare Erkrankungen, wie Durchfallerkrankungen, Pilzinfektionen, Q-Fieber und Salmonellosen.
Anfang Juli 2025 haben insgesamt 11 Interessengruppen, darunter Bauernverbände, Verarbeitungs- und Vermarktungsorganisationen, Einzelhändler, gesellschaftliche Interessengruppen und Behörden, ein Abkommen zur Verbesserung des Tierschutzes für Milchkühe, Schweine, Geflügel und Kälber in den Niederlanden unterzeichnet. Die voraussichtlichen Kosten für die geplanten Maßnahmen werden sich wahrscheinlich im Milliardenbereich bewegen. Eine unabhängige Behörde wird den Fortschritt überwachen und in den Jahren 2028, 2033 und 2038 bewerten, ob ein nächster Schritt mit höheren Tierschutzvereinbarungen möglich ist.
Der Förderverein Bioökonomieforschung e. V. (FBF) fördert im Jahr 2025 erneut praxisnahe Projekte in der Reproduktionsforschung beim Rind. Interessierte Forschungseinrichtungen sind aufgerufen, bis zum 31. August 2025 Projektskizzen mit hoher Relevanz für Besamungsstationen einzureichen.
VDF kritisiert EU-Entwaldungsverordnung
Der Verband der Fleischwirtschaft (VDF) kritisiert in einer Pressemitteilung die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR). Ein Nachweis auf Entwaldungsfreiheit für eine Kuh aus der Wesermarsch ist absurd
, erklärte Hauptgeschäftsführer Steffen Reiter. Es sei unverständlich, warum Tierhalter in Ländern, die nachweislich keine Entwaldung betrieben, zusätzlich dokumentieren müssten, dass sie keine Wälder zerstörten. Ohne eine Null-Risiko-Kategorie drohe die Verordnung zur Bürokratiefalle für deutsche Rinderbetriebe zu werden. Falls Brüssel diese Kategorie nicht durchsetzt, fordert Reiter eine schnelle digitale Lösung, etwa eine Anpassung der HIT-Datenbank in Deutschland. Die Systeme sollten bis zum 1. September zur Verfügung stehen. Zudem bemängelt Reiter, dass die Umsetzung der EUDR in den EU-Ländern unterschiedlich erfolge, was den fairen Handel erschwere. Eine einheitliche EU-weite Umsetzung sei daher notwendig.
Der Milchlandpreis der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN) geht in die Verlängerung. Interessierte Milcherzeugerinnen und Milcherzeuger aus Niedersachsen können sich bis zum 31. August für den Milchlandpreis 2025 in der 25. Jubiläumsrunde sowie den Niedersächsischen Klima-Sonderpreis bewerben. Die feierliche Vergabe der 25. Goldenen Olga an den besten Milcherzeugerbetrieb sowie die Übergabe des Klima-Sonderpreises erfolgen am 28. November 2025 durch Ministerpräsident Olaf Lies in der Meyerei Rastede.
In einem neuen wissenschaftlichen EFSA-Gutachten wird das Wohlergehen von Mastrindern bewertet, wobei der Schwerpunkt auf Risiken im Zusammenhang mit unterschiedlichen Bodenbelägen, dem Zugang zu Wasser, der Ernährung und Fütterung, hohen Umgebungstemperaturen, mangelnder Umweltanreicherung, mangelndem Zugang zu Auslauf, minimalem Platzangebot und Mischpraktiken in der Rinderhaltung liegt. Es wird eine Auswahl von tierbezogenen Maßnahmen (Animal-Based Measures, ABM) vorgeschlagen, um das Wohlergehen von Mastrindern im Betrieb und im Schlachthof zu überwachen. Auf Ersuchen der Europäischen Kommission wurde zudem ein technischer Bericht erstellt, der die in der EU üblichen Haltungssysteme und -praktiken für Fleischrinder beschreibt. Er ist eine Ergänzung des wissenschaftlichen EFSA-Gutachtens.
Die Landwirtschaftliche Rentenbank bietet seit Anfang Juli das neue Förderprodukt Zuschuss Klimabilanz
an. Gefördert wird eine Beratungsdienstleistung zur Erstellung einer einzelbetrieblichen Klimabilanz. Zudem soll es in naher Zukunft den sogenannten Zinsbonus Klimabilanz geben. Hier können Landwirte auf ihr Darlehen bei der Rentenbank eine zusätzliche Zinsvergünstigung erhalten, wenn Sie über eine Klimabilanz (produktbezogen) verfügen. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat die wichtigsten Informationen zu den Förderprodukten zusammengestellt.