BRS News

Die Schweiz hat seit 2014 den Antibiotikaverbrauch in der Veterinärmedizin um 48 % senken können. Dieser Trend soll mit definierten Maßnahmen in der Milchwirtschaft weiter fortgesetzt werden. Dabei soll die Wirtschaftlichkeit der Betriebe nicht beeinträchtigt werden. Ein betriebswirtschaftliches Monitoring von Freiburger Milchviehbetrieben im Zeitraum von 2017 – 2021 zeigt, dass sich die Tierarzt-, Besamungs- und Arbeitskosten pro Kilogramm Milch trotz Produktionsintensivierung positiv bis stabil entwickelt haben. Da die Erlöse gestiegen und die Kostenstruktur unverändert blieb, hat sich die Wirtschaftlichkeit verbessert. Ein direkter Zusammenhang mit den Maßnahmen zur Antibiotikareduktion ist jedoch aufgrund fehlender Kontrollgruppen nicht eindeutig belegbar. Hier könnten zukünftige Studien für mehr Klarheit sorgen können.

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) fördert den Forschungsbau AgriFutur der Universität Göttingen. Mit dem neuen Gebäude will die Universität ein integratives Umfeld für systemorientierte Agrarforschung schaffen und den Herausforderungen des globalen Agrar- und Ernährungssystems, insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel, mit innovativen wissenschaftlichen Ansätzen begegnen. Vorgesehen sind unter anderem klimatisierbare Experimentallabore für Pflanzen- und Nutztierforschung, ein Raum zur Erzeugung virtueller Umgebungen sowie experimentelle Küchen für die Forschung zur Zubereitung und zum Verzehr von Nahrungsmitteln. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 67 Millionen Euro und werden zu gleichen Teilen von Bund und Land getragen.

Die Herausforderungen für eine Ressourcen- und klimaschonende Landwirtschaft sind angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung, abnehmenden Ressourcen und neuer klimabedingter Rahmenbedingungen riesig. Anpassungen bei der Lebensmittelerzeugung und der Ernährung sind dringend erforderlich. Das funktioniert aber nur, wenn Ziele klar definiert werden, alle Betroffenen beteiligt und durch passende Rahmenbedingungen unterstützt werden. Die FAO wird in einer neuen Broschüre "TRANSFORMING FOOD AND AGRICULTURE THROUGH A SYSTEMS APPROACH" für ein intelligentes Vorgehen unter Beteiligung der gesamten Prozesskette. Wie das aussehen könnte, verdeutlicht die FAO u.a. an Beispielen aus Albanien, Kenia, Äthiopien , Indonesien und der Schweiz.

Der Bundesverband Berufsverband Agrar, Ernährung, Umwelt e.V. (VDL) hat eine aktuelle Studie zum Frauenanteil in Führungspositionen in den Bereichen Agrar, Ernährung und Gartenbau sowie in der gesamten Grünen Branche in Auftrag gegeben. Die wissenschaftliche Bearbeitung erfolgt durch Prof. Dr. J.-P. Loy von der Macke-Loy GbR in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Marktlehre am Institut für Agrarökonomie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Ziel ist es, den aktuellen Stand zu ermitteln und die Entwicklung seit 2020 aufzuzeigen. Die Ergebnisse werden anschließend mit Politik, Verbänden, der Wirtschaft und den Hochschulen im Rahmen eines VDL-Fachforums im Oktober in Berlin diskutieren.

Im Podcast läuft im Mittelstand erzählen Entscheiderinnen und Entscheider aus kleinen und mittleren Unternehmen, wie sie Wandel gestalten. Ob Digitalisierung, KI, Nachhaltigkeit oder Transformation – sie sprechen offen über Herausforderungen, Lösungswege und Learnings. In der aktuellen Podcastfolge Nachhaltigkeit in der industriellen Tierhaltung – geht das überhaupt? spricht Lina Sofie von Fricken, Global ESG Managerin bei Big Dutchman, über die täglichen Herausforderungen, Zielkonflikte und Innovationen in der Branche. Es geht um den Spagat zwischen Tierwohl und Effizienz, internationale Unterschiede in der Nachhaltigkeit, den Einfluss von ESG-Management auf Unternehmensentscheidungen und warum Nachhaltigkeit mehr ist als nur ein Imagefaktor – nämlich ein Geschäftsmodell.

In der aktuellen Augustausgabe 2025 von milchtrends.de, einer Initiative der Fakultät für Agrarökonomie an der Georg-August-Universität Göttingen und des Thünen-Instituts in Braunschweig, stellt Therese Löbbert, M.Sc., vom Fachbereich Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte an der Universität Göttingen, die Milcherzeugung und die Herstellung ausgewählter Milcherzeugnisse in Deutschland vor.

Im Projekt Zucht für unkupierte Schweine und ein vermindertes Risiko gegen Schwanzverletzungen - Gen-Ethisch wurden Empfehlung für eine praxistaugliche und wirtschaftliche Merkmalserhebung züchterisch beeinflussbare Tierwohlindikatoren erarbeitet. Die bäuerlichen Herdbuchzuchtbetriebe des Schweinezuchtverbandes Baden-Württemberg e.V. sowie Partner aus der Praxis und Wissenschaft setzten dabei auf die Weiterentwicklung der Zuchtprogramme der Rassen Piétrain, Duroc, Deutsche Landrasse und Deutsches Edelschwein unter Tierwohlaspekten. Die Identifikation züchterisch bearbeitbarer Gesundheits-, Robustheits- und Verhaltensmerkmale soll einen entscheidenden Beitrag leisten, Schweine mit intakten Schwänzen zu halten.

Forscher am Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP in Leuna zeigen, dass bisher nur wenig genutzte Rapsproteine eine wertvolle Quelle für die Proteinalternativen darstellen können: Mit dem EthaNa-Verfahren gewinnen sie aus Rapssaat neben hochwertigem Rapsöl auch ein proteinreiches Rapskernkonzentrat, das sich hervorragend zu Burger-Patties und Pasta verarbeiten oder als nahrhaftes Futtermittel in der Geflügelmast einsetzen lässt.

Die QS Qualität und Sicherheit GmbH weist in einer Pressemeldung auf die Auswertungsmöglichkeiten der QS-Befunddatenbank hin. So werden unter dem Menüpunkt Organbefundung vielfältige Möglichkeiten zur Auswertung von Befunddaten – tagesaktuell, rückwirkend oder für frei wählbare Zeiträume - angeboten. Über Filter wie Tierkategorie, Schlagstempel, Anliefernummer oder Betriebsart können die Ergebnisse zusätzlich eingegrenzt werden. Der Tiergesundheitsindex bietet sowohl schlachthofspezifische als auch schlachthofübergreifend Einblicke, mit tabellarischen und grafischen Ergebnissen sowie Vergleichswerten. Die Auswertung erfolgt betriebsspezifisch und umfasst die Bereiche Atemwege, sonstige Organe, Gliedmaßen und Unversehrtheit.

Hoher Dokumentationsaufwand, überbordende Bürokratie und fehlende Planungssicherheit: In der aktuellen Folge des Landvolk-Podcast TierischGut aus Niedersachsen steht die Situation der Milch- und Rindermastbetriebe im Mittelpunkt. Unter dem Titel Haltungsformstufen, Entwaldungsfreiheit und Mercosur – brennende Themen der Rinderhalter diskutieren Natascha Henze, Referentin für Vieh und Fleisch beim Landvolk Niedersachsen, Landvolk-Vizepräsident Frank Kohlenberg und Felix Müller, Vorsitzender des Ausschusses für Rindfleischerzeugung, warum viele Tierhalter zunehmend unter Druck geraten – und was sich ändern muss.