BRS News

LPD - Die große Zunahme der vom niedersächsischen Wolfsbüro gemeldeten Wolfspopulation bestätigt die vorab von Tierhaltern betroffenen Vermutungen. Der Wolf hat hierzulande - außer dem Straßenverkehr - keine Feinde, die seine Ausbreitung einschränken könnten, kommentiert Landvolkvizepräsident Jörn Ehlers. Landesweit wurden nach aktuellen Zahlen für Niedersachsen 18 Wolfsrudel gemeldet, die Landesjägerschaft Niedersachsen schätzt die Zahl der in Niedersachsen lebenden Wölfe für das Jahresende auf ungefähr 250 Tiere, das wären 100 mehr als ein Jahr zuvor.
Nach Pressemeldung des Landvolkes Niedersachsen führe das dazu, dass sich kleinere Tierhalter auf kurz oder lang von Schafen, Ziegen oder anderen Weidetieren trennen würden. Die große Euphorie, die einige Gruppen mit der Rückkehr des Wolfes verbreiten, führt bei den betroffenen Tierhaltern leider eher zu Resignation, bedauert Ehlers. (LPD 61/2018)
(c) Bauernkind In letzter Zeit wurde verstärkt über das Mobbing von Bauernkindern debattiert. Bundesweite Beachtung fand eine Umfrage, die die Vorsitzende des Landfrauenverbandes Württemberg-Hohenzollern Juliane Vees zum Thema Mobbing an Bauernkindern initiiert hatte.

Jetzt werden die Bauernkinder selber aktiv: fünf Freunde schufen eine Kollektion von Pullovern mit dem Schriftzug Bauernkind. Nicht als Trotzreaktion, sondern um mit den Pullovern Bauernkind mit Verbrauchern ins Gespräch zu kommen. Das finden wir mutig, und es verdient Respekt - und vor allem: Käufer: In diesem Sinne: bauernkind an, Brust raus und ab nach draußen. Nur durch Dich wird unsere Idee Wirklichkeit.
Proteinmarkt - Futter im Norden und Osten Deutschlands ist von Woche zu Woche aufgrund anhaltender Trockenheit immer knapper geworden. Stellenweise gab es seit der Maisaussaat Ende April 2018 keine nennenswerten Niederschläge mehr. Im Mais fand das Fahnenschieben Mitte Juli in z.T. nur 1,50 m Höhe statt, was das Ende des Massenwachstums bedeutete. Anfang August haben, besonders in den östlichen Bundesländern, zahlreiche Maispflanzen ihr Wachstum eingestellt. Frau Prof. Dr. Katrin Mahlkow-Nerge von der Fachhochschule Kiel zeigt unterschiedliche Fütterungsstrategien für verschiedene Grundfuttersituationen auf und gibt praktische Empfehlungen für die Rationsgestaltung. Den Fachartikel zu diesem Thema finden Sie im Internetportal von Proteinmarkt.

BI (Dr. Heike Engels) - Welchen wirtschaftlichen Nutzen hat eine weitere Impfung, welchen Return of Investment (ROI) bringen höhere Tiergesundheitskosten? Die neue App BECAL (Boehringer Ingelheim Economic Calculator) analysiert eine tiermedizinische Maßnahme schnell und benutzerfreundlich auf ihre Wirtschaftlichkeit.
BECAL Schwein evaluiert die Auswirkung der Impfung bei Schweinen von der Geburt bis zur Schlachtung, BECAL Sau bewertet Präventionsmaßnahmen im Sauenbestand. In beiden Fällen erstellt die Anwendung eine Profitabilitätsrechnung basierend auf individuellen Produktionsdaten. Es sind Angaben zu den biologischen Leistungen, den Kosten und Erlösen des Betriebs einzugeben. Aus diesen Angaben berechnet die App u.a. die direktkostenfreie Leistung und den Netto- und den Mehrgewinn gegenüber der Investition (ROI).

Viele Milchbauern stehen wegen Futterknappheit vor der Wahl: Kühe schlachten oder Futter zukaufen. Bruno Nabulon, Berater und Lehrer für Acker- und Futterbau am Bildungs- und Beratungszentrum Areneneberg im Kanton Thurgau, rät den schweizer Milchviehaltern derzeit noch, soweit möglich Futter zu kaufen. Insbesondere für Kühe, welche noch über 20 kg Milch geben, sei das Schlachten oft die schlechtere Lösung, glaubt der Berater. Aber auch er erkennt, dass sich auch in der Schweiz das Blatt ab einem überhöhten Futterpreis dreht.
Diese Empfehlung ist so zwar nicht auf Deutschland übertragbar, weil hier gänzlich andere Produktionskosten und Auszahlungspreise realisiert werden; trotzdem gilt auch hier der Zusammenhang von Futterkosten und deren Refinanzierung über die Milchleistung.

agrarheute - Wer mit dem Anhänger mehr als das erlaubte zulässige Gesamtgewicht auf die Straße bringt, muss mit einem Bußgeld und ggf. mit Punkten rechnen.

Bei Überladung

  • um 2 bis 5 Prozent (%): 35 Euro
  • um über 5 %: 140 Euro und 1 Punkt
  • um über 10 %: 235 Euro und 1 Punkt
  • um über 15 %: 285 Euro und 1 Punkt
  • um über 20 %: 380 Euro und 1 Punkt
  • um über 25 %: 425 Euro und 1 Punkt
  • um über 30 %: 425 Euro und 1 Punkt
Zum 1. August 2018 wurde erstmals der Tiergesundheitsindex (TGI) für alle Schweinemastbetriebe im QS-System berechnet. Die Schweinemäster erhalten die zusammengetragenen Ergebnisse aus den Schlachtungen des 1. Halbjahres 2018 von ihrem Bündler. Damit haben sie die Möglichkeit, die Organbefunde ihrer abgelieferten Tiere zu bewerten und sich mit den anderen Landwirten, die an denselben Schlachthof geliefert haben, zu vergleichen. Grundlage für den Index sind die Ergebnisse der amtlichen Schlachttier- und Fleischuntersuchung, die in der Schlachthof-EDV erfasst, an die QS-Befunddatenbank weitergegeben und dort schlachthofbezogen ausgewertet werden.
Mit dem Magazin Info für Landwirte informiert das Schlachtunternehmen seine Kunden und Interessierte über aktuelle Themen aus der Branche. In der Juli-Ausgabe kommentiert der Ferkelerzeuger Dirk Nienhaus die Sorgen des Berufsstandes und fordert politische Lösungen, damit die landwirtschaftlichen Unternehmen planen können. Schwerpunkt seines Kommentares ist der angekündigte Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration mit einem Hinweis auf zusätzliche Alternativen, die in den nordeuropäischen Ländern längst Standard sind und mit Qualifikation der Landwirte durch den Unternehmer selber, aber unter Supervision des Hoftierarztes durchgeführt werden darf: die lokale Betäubung in Kombination mit Schmerzmitteln. Dies wird mittlerweile sowohl durch das Unternehmen Westfleisch, als auch Vion gefordert.

Dirk Nienhaus ist nicht irgendwer. Der junge Landwirt unterhält einen YouTube-Kanal, mit dem er den Alltag eines Schweinehalters darstellt - direkt aus dem Stall und sehr ehrlich.
Nur mal so: Unsere wichtigste 'Eiweißpflanze' in Deutschland ist das Grünland. Die Eigenversorgung mit Futter-Eiweiß beträgt in Deutschland nur rund 73 Prozent der verfütterten Menge (6,25 Mio. Tonnen verdauliches Eiweiß, Durchschnitt 2008-2015). Von dieser im Inland erzeugten Futter-Eiweißmenge liefert das Grünland mehr als die Hälfte! Die Eiweißmenge vom deutschen Grünland ist rund 5x so hoch wie die Import-Eiweißmenge aus Sojaschrot. Das intensiv genutzte Grünland in Niedersachsen liefert ca. 16 Prozent Eiweiß in der Trockenmasse.
Brasilien erhält riesige Mengen Brotgetreide aus Deutschland. Das macht Sinn. Bei uns wachsen pro ha mehr als 8 t Brotweizen, in Brasilien sind es gerade mal 2 t, daran erinnert der Biolandwirt Wilhelm Gebken in einem Kommentar zur aktuellen Situation der Landwirtschaft im Intenetportal TychisEinblick. Würden diese Exporte aussetzen und Brasilien selber Weizen anbauen, müsste Brasilien zum Ausgleich für jeden ha verlorenen deutschen Ackerbodens 4 ha Regenwald abholzen.
Im Gegenzug erhalten wir Soja aus Brasilien, weil das Land für diese Ackerfrucht eine Gunstregion ist. Unsere Eiweißlücke mit deutschem Soja zu schließen mache keinen Sinn und der Biolandwirt hat Recht: 8 t deutsches Getreide mit 12% Rohprotein ergeben 0,96 t Eiweiß pro ha. 3 t Soja mit 35 % Rohprotein und einer Wertigkeit von 75 % nach dem Toasten ergeben einen ha-Ertrag von 0,83 t Eiweiß."

Handel zwischen Gunstregionen schont also Ressourcen und damit auch das Klima.